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Wie erkenne ich eine gute Studie?

Es ist selbst für einen Arzt manchmal gar nicht so einfach, eine gute Studie zu erkennen. Wichtig sind auf jeden Fall die Planung und die Art der Studie, die Sie auch ohne große medizinische Fachkenntnisse nachvollziehen können. 

Auf den Vergleich kommt es an!

Beratung ist wichtig für den VergleichGute Studien vergleichen häufig zwei oder mehr Behandlungsformen miteinander, z. B. eine neue mit einer bereits angewandten Form der Behandlung. Oder Sie versuchen herauszufinden, ob eine neue Art der Behandlung Vorteile gegenüber einer Scheinbehandlung (Plazebo) aufweist ("kontrollierte" Studie).
Dabei wissen während der Studienphase häufig weder Patient noch Arzt, welche der verglichenen Behandlungsformen bei einem bestimmten Patienten angewendet werden ("doppelblinde" Studie), sondern erst nach Abschluss der Studie. Die Patienten werden auch zufällig einer der zu untersuchenden Behandlungsformen zugelost ("randomisiert"). Optimal ist eine randomisierte, kontrollierte, doppelblinde Studie.

Worauf Sie achten sollten

Studien müssen sorgfältig geplant werden. Es sollten folgende Kennzeichen nachvollzogen werden können:

  • klare Kriterien für die Teilnahme an bzw. den Ausschluss aus einer Studie

  • klare Anweisungen für die Behandlung bzw. die Behandlungsalternativen

  • eindeutig definierte Fragestellung

  • geregelte Auswertung der erhobenen Daten

  • alle Informationen im Prüfplan festgehalten, der vom Studienleiter erstellt wird

  • Studienleiter ist ein anerkannter Arzt, der bereits Erfahrung auf dem in der Studie untersuchten Gebiet hat


Gute Studien sollten in einer bestimmten Art durchgeführt werden. Dazu zählt auch, Faktoren weitestgehend auszuschließen, die die Studienergebnisse verfälschen könnten, wie z. B. Alter, Schwere der Erkrankung, die persönliche Einstellung oder der Trainingszustand des Patienten. Bei der Planung einer Studie achten die Leiter daher darauf, dass sich die Studiengruppen möglichst ähneln.

Einige Begriffe aus dem Studien-"Latein"

Weniger Angst durch mehr Wissen über Studien! So können Sie selbst mitreden und mitentscheiden – was heißt eigentlich ... 

Kontrolliert

Schon die Tatsache, dass ein Patient an einer Studie teilnimmt, kann bereits das Ergebnis verfälschen. Daher muss eine neue Behandlungsform in einer Studie stets mit einer herkömmlichen Art der Behandlung oder einem Scheinmedikament (Plazebo) unter denselben Voraussetzungen verglichen werden. Man spricht in diesem Fall von Kontrollgruppen, bzw. einer kontrollierten Studie  

Randomisiert

Zusätzlich sollte die Zuteilung zu den Gruppen nicht durch den Studienleiter, sondern von einer zentralen Stelle aus zufällig erfolgen. Man spricht dann von einer randomisierten Studie  

Blind, doppelblind

Ein weiterer wichtiger Bestandteil einer guten Studie ist die Verblindung. Von Verblindung  spricht man, wenn der Patient nicht weiß, welche der beiden verglichenen Therapien er bekommt. So wird verhindert, dass allein die Erwartung, die der Patient in eine der Therapien legt, das Ergebnis verfälscht.

Gleiches gilt jedoch auch für den behandelnden Arzt, da dieser ebenfalls eine bestimmte Erwartungshaltung an die Methoden hat, die seine Objektivität unbewusst beeinflussen könnten. Auch er sollte deshalb nicht wissen, welcher Patient welche Therapie erhält. Man spricht dann von einer doppelblinden Studie. Treten jedoch Probleme oder schwerwiegende Zwischenfälle bei der Behandlung auf, so werden die Informationen offen gelegt, um den Patienten optimal behandeln zu können. 

Good clinical practice

Während der Erprobung neuer Medikamente ist eine gute Kontrolle und Betreuung besonders wichtig. Es gibt daher internationale Leitlinien, nach denen Patienten im Rahmen von klinischen Studien behandelt werden müssen. Man spricht hierbei von „Good clinical practice“, also guter klinischer Ausführung.

Schon im Entwurf einer Studie muss klar ersichtlich sein, wie diese Leitlinien eingehalten werden. Diese Tatsache wird von verschiedenen Kontrollinstitutionen überprüft. Zusätzlich ist der Studienleiter verantwortlich dafür, dass die Studie korrekt nach den Leitlinien durchgeführt wird. 

Fallzahl

Wichtig für die Qualität einer Studie ist auch die Fallzahl, also die Zahl der Patienten, die an einer Studie teilnehmen. Je mehr Patienten an einer Studie teilnehmen, desto verlässlicher ist in der Regel das Ergebnis, das die Studie liefert.