Bisphosphonate: Knochenschutz bei Brustkrebs

Knochenschutz ist bei Brustkrebs doppelt wichtig. Medikamente, die der Klasse der Bisphosphonate zugerechnet werden, helfen wirkungsvoll gegen den Verlust von Knochensubstanz und bei Knochenmetastasen.

Die Knochen leiden beim Brustkrebs gleich mehrfach: zum einen sind Krebsabsiedlungen (Fernmetastasen) hier häufig, zum anderen führen manche Zytostatika und die Hormontherapie zu einem Verlust an Knochenmasse. Krebszellen greifen zwar den Knochen nicht direkt an, sie stimulieren jedoch spezialisierte Knochenabbauzellen, die Osteoklasten, zu vermehrter Aktivität.


Waffen gegen Knochenzerstörung

Bisphosphonate können vorbeugend und als Therapie eingenommen werden. Sie schützen das Knochenskelett vor weiterer Zerstörung, wirken schmerzlindernd und beugen Brüchen vor. Dadurch verbessern sie die Lebensqualität erheblich.
Nach heutigem Wissensstand wirken Bisphosphonate vor allem an der Knochenoberfläche, an der die Umbauprozesse stattfinden. Hier wirken sie dem Knochenabbau durch die als Osteoklasten bezeichneten Knochen-Fresszellen entgegen, während sie den Knochenaufbau nicht beeinträchtigen.

Zurzeit sind vier Wirkstoffe zum Einsatz bei Patientinnen mit Brustkrebs und Metastasen zugelassen: Zoledronat, Clodronat, Ibandronat und Pamidronat.

Bisphosphonate sind gut verträglich, Nebenwirkungen meist vorübergehend. Die Tabletten sollten Sie nicht zusammen mit Milchprodukten einnehmen, da der Darm sie dann schlechter aufnimmt. Mögliche Magen-Darm-Beschwerden können vermieden werden, indem Bisphosphonate über die Vene verabreicht werden. Zoledronat bietet hier einen Vorteil, da die Infusion nur 15 Minuten dauert, im Vergleich zu 1 – 6 Stunden bei den anderen Präparaten. Tabletten sind täglich einzunehmen, die Gabe der Infusionen erfolgt etwa alle 3 – 4 Wochen.


Weitere Angriffspunkte?

Bisphosphonate hemmen eine fortschreitende Zerstörung des Skeletts durch Krebsmetastasen. Darüber hinaus scheinen sie auch die Knochen vor Zerstörung durch den Tumor zu schützen und möglicherweise sogar die Entwicklung von Knochenmetastasen zu verhindern oder zu verzögern.