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Wirkstoffe

Im Rahmen einer Chemotherapie können eine Reihe unterschiedlicher Substanzen eingesetzt werden. Hier erfahren Sie mehr über die einzelnen Wirkstoffe und ihre Anwendung.


Alkylanzien

Wirkungsweise verändern chemisch Bausteine der Erbinformation (DNA)
Wann werden Sie eingesetzt? bei erhöhtem Rückfall- oder Ausbreitungsrisiko als auch bei fortgeschrittener Erkrankung.
Verabreichung als Infusion oder in Tablettenform
Spezielle Nebenwirkungen Alkylanzien können zu Nervenschäden führen.
Substanzen: Cyclophosphamid (z. B. Endoxan), Ifosphamid, Trofosfamid, Melphalan, Miltefosin, Mitomycin, Bendamustin

Antimetabolite

Wirkungsweise greifen in den Stoffwechsel und die Zellteilung der DNA ein und behindern den Aufbau der Erbsubstanz.
Wann werden Sie eingesetzt? bei erhöhtem Rückfall- oder Ausbreitungsrisiko, aber auch bei Metastasen oder fortgeschrittener Erkrankung
Verabreichung über die Vene; 5-Fluorouracil kann auch in Tablettenform eingenommen werden
Spezielle Nebenwirkungen Gelenk- und Muskelschmerzen, Nervenschäden, Atemnot, Sehstörungen, Bindehaut- und Lungenentzündung, Herzschäden; Schuppung an Händen und Füßen (Capecitabin)
Substanzen: Methotrexat, 5-Fluorouracil, Capecitabin, Gemcitabin

Anthrazykline

Wirkungsweise schädigen die Zellwand, aber auch die Erbsubstanz und den wichtigen Botenstoff RNA
Wann werden Sie eingesetzt? bei erhöhtem Rückfall- und Ausbreitungsrisiko, auch für Patientinnen, die bereits zuvor mit dem CMF-Schema behandelt wurden.
Verabreichung als Infusion
Spezielle Nebenwirkungen Hauptproblem sind Herzmuskelschäden, weshalb das Herz vor, während und nach der Behandlung gut untersucht werden muss. Weitere Nebenwirkungen von Doxorubicin sind Nagelveränderungen, Muskelschwäche und Leberschäden. Epirubicin kann zu Nesselsucht, Leber- und Herzschäden führen.
Substanzen: Epirubicin und Doxorubicin, liposomales Doxorubicin (herzverträglichere Form)

Taxane

Wirkungsweise hemmen die Bildung der so genannten Spindeln, die dafür sorgen, dass sich die Erbinformation in teilenden Zellen gleich verteilt; schädigen die Zellwand, aber auch die Erbsubstanz und den wichtigen Botenstoff RNA
Wann werden Sie eingesetzt? Sind Lymphknoten befallen, wird eine Kombination von Taxanen mit Anthrazyklinen empfohlen, in diesen Fällen kann auch Paclitaxel eingesetzt werden.
Verabreichung über die Vene
Spezielle Nebenwirkungen Es kann manchmal zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, Atemnot, Nerven- und Herzschäden kommen.
Substanzen: Docetaxel, Paclitaxel; Docetaxel ist bislang das einzige in Deutschland für die adjuvante Therapie zugelassene Taxan.